Linguistik

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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Fr Mär 16, 2007 9:02 pm

mit "schirch wie die Nacht" sind aber glaub ich eher dickere Leute gemeint (nehmen einem die Sicht), "schirch wie der Hunger" würd ich eher zu Magersüchtigen sagen..
http://www.proreligion.at/

Sei immer du selbst. Außer du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!

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Brett
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Beitrag von Brett » Fr Mär 16, 2007 11:13 pm

florianklachl hat geschrieben:mit "schirch wie die Nacht" sind aber glaub ich eher dickere Leute gemeint
Das klingt zwar schlüssig, ich glaub aber kaum, dass der Ausdruck daraus gewachsen ist.
Forma, Eier Gnodn.

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Brett
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Beitrag von Brett » Sa Jul 07, 2007 5:27 pm

"Oft gelesene Artikel" bei duden.de. Was die Leut so interessiert...

Pracht
Bracht
Pornofilm
Gerbracht
Pornoroman
Abstinenz
Doktorvater
Global Player
Heurige
Lithurgik
Lobpreisung
revozieren
sodass
Adaptabilität
das
das heißt (d.h.)
eloquent
Epsilon
equilibrieren
erheblich
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wiesl
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Beitrag von wiesl » So Jul 08, 2007 10:49 am

Quelle?

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Brett
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Beitrag von Brett » So Jul 08, 2007 11:05 am

duden.de ;-) Bin da herumgesurft und irgendwo stand das dann.

Ich frag mich aber eh auch, wie die dazu kommen, weil da ein paar Wörter dabei sind, die ganz offensichtlich nicht über längere Zeitspanne oft gesucht werden können.
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Brett
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Beitrag von Brett » So Okt 14, 2007 12:41 pm

Kleines Vokabularium für Nachtschicht-Besucher:
**********
Oida - Satz/Wortergänzung (egal in welchem Fall), zu Beginn und am Ende eines jeden Satzes/Wortes oft auch mitten in einem Satz

einekrochen - hinein gehen

krochn - Ableitung von "einekrochen" (reinkrachen)
z.B.: Heast, gestern bin i no in a leiwandes Festl einekrocht.
Oder in die Nachtschicht einekrocht.
Daraus wurde "in die Nachtschicht einekrochn" und dann vereinfacht nur mehr krochn.
Manchmal bedeutet es auch: feiern, tanzen, party machen

Schichtln - In die Nachtschicht gehen und party machen

gemma krochen - gehen wir fort (z.B. in div. Diskotheken oder Festln)

kroch ma eine in die Hittn - gehen wir in die Disco

braQ = ich packs nicht

bam - sinnlose Phrase, oft zu finden in Verbindung "bam oida"

oAo - One and only

fiiX - sicher

ua (ur) - Verstärkungswort im Wortschatz eines Krochas

schaust ua bombä aus = siehst sehr hübsch aus

Bum zua - fett, blau, stock besoffen

komm gib erm - geht schon...zeigs mir


Hawara - Freund (wienerischer Ausdruck) besonders bevorzugt im Zusammenhang mit "Hawara i pock di ned" (Freund ich halte dich nicht aus)

oLLabestaH/oLLabestäH - aller bester/beste Freund/in des Krochas, bevorzugt mit vielen "ä" und "h" geschrieben

Styla - King, der coolste, ...

Patient - Schichtgänger


Personenbezeichnung:

Krocha - eine Ableitung von lassen wir es krachen
Ein Krocha geht gerne shoppen oder ins Solarium. Am Abend macht er mit seine Freunde verschiedene Diskotheken "unsicher", er geht "krochen".

Krocharin [Die Mädels] - Blonde (meistens mit schwarzem Untergrund) oder schwarze Haare, Solarium gebräunt, Gelnägel, Haarreifen, die Stirnfransen schief geschnitten, das fast durchsichtige Shirt mit dem Blumenmuster (gibt es in schwarz, braun, rosa, gelb etc.) und nicht zu vergessen das gewisse Piercing in der Oberlippe oder rechts/links in der Unterlippe


Weitere Eigenschaften:
Die Kultur des "krochens" wird von Generation zu Generation weitergegeben, so erziehen z.B. die älteren ihre Brüder und Schwestern zu typischen "Krochern" bzw. "Nachtschicht Fotzen", die mit 12 schon aussehen wie 17


Krocha Aufenthaltsorte:

Soli - Solarium

Schicht - Abkürzung für Nachtschicht (bevorzugte Diskothek des Krocha)
Die zwei beliebtesten Standorte sind beiden Diskotheken in Wien (Donauplex und SCS).

Beleidignungen/Beschimpfungen:

fetz/tricker man oida - schlagen wir ihn

Huankind oida - Hurensohn (der Sohn einer Prostituierten), Kraftausdruck!!! Hier wieder das Allzeit beliebte "Oida" am Ende von einem Wort/Satz (siehe Punkt 2.)

bist deppat - bist du noch beisinnen

Sonstiges:

Voku/Vokii - Vokuhila (vorne kurz hinten lang), spezieller Haarschnitt der vor allem in den 70ern und 80ern seinen Aufschwung erlebte, nach einer Pause des Trends wird jetzt der so genannte Vokuhila bei jungen Personen, den Krochern, wieder modern; eventuell auch mit blonden Stränchen

Adidas Bock - Beinbekleidung eines/r Krocher/in

Schreibweise eines Krochers:

vIeLe abWecHseLnd gRoßE uNd kLeInE BucHsTabEn!

"z" muss durch ein c und "a" bzw. "i" durch ein "ä" oder "y" ersetzt werden. bsp: buccäää oder buzzyyy (für bussi)

"u" durch ein "ü" und "b" durch ein "p" bsp: lüp dich (ich liebe dich)

Es gibt mehrere Schreibvarianten eines jeden Wortes die aber nur ein richtiger eingeschulter Krocha kennt, ähnelt stark einer Geheimsprache, da sie kein normal sterblicher versteht.
********************
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Osterhasi
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Beitrag von Osterhasi » Di Okt 16, 2007 2:11 pm

florianklachl hat geschrieben:"schirch wie die Nacht" .
Ich glaub es hieß ursprünglich "schirch wie die Nacht dunkel" und wurde einfach verkürzt. Das ergibt mehr Sinn. Weil, die Nacht an sich ist ja überhaupt nicht schirch, oder?
"Es ist ausgesprochen verdrießlich, so etwas Revolutionäres wie Sarkasmus erfunden zu haben und mit ansehen zu müssen, wie es von Amateuren missbraucht wird."

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Brett
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Beitrag von Brett » Di Okt 30, 2007 10:49 am

Mein neues Lieblingsenglischvokabel:

gonzo - exzentrisch, verrückt

Kann aber alles mögliche heißen, auch die anderen möglichen Bedeutungen sind spaßig:

http://www.urbandictionary.com/define.p ... =gonzo&f=1
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sAik0
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Beitrag von sAik0 » Mi Okt 31, 2007 10:57 pm

Brett hat geschrieben: Kann aber alles mögliche heißen
Allerdings :D
Vgl. John Stagliano

War auch schon irgendwie 2003 dein Lieblingswort.
Da hast du den Gonzo nämlich getauft (in Techuana)

To do is to be (Karl Marx)
To be is to do (Jean Paul Sartre)
Do be do be do (Frank Sinatra)

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Beitrag von sAik0 » Mi Okt 31, 2007 11:05 pm

Osterhasi hat geschrieben:Ich glaub es hieß ursprünglich "schirch wie die Nacht dunkel" und wurde einfach verkürzt. Das ergibt mehr Sinn. Weil, die Nacht an sich ist ja überhaupt nicht schirch, oder?
Sehr richtig. Auch "Schirch wie die Nacht finster" ist gebräuchlich.

Mir gefällt am besten "Schirch wie der Zins".
Der Zins als metaphorisches Gräuel und Übel des kleinen Mannes. Einfach genial.

To do is to be (Karl Marx)
To be is to do (Jean Paul Sartre)
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