Gibt es einen Gott ?

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Hannes
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Beitrag von Hannes » Fr Dez 12, 2008 5:30 pm

Man sieht, dass solche Diskussionen sehr schnell emotional geführt werden, was an sich positiv ist, aber wenn sich dann Personen im Forum persönlich beleidigt fühlen, hört sich der Spaß auf.
florianklachl hat geschrieben:also für mich sind solche Aktionen die reinste Volksverblödung. Da bilden sich 3000 Jahre nach Mose und 2000 Jahre nach Jesus Christus irgendwelche 68er, die ihr Leben lang nichts gelernt haben und dann vielleicht ein paar Zeilen vom Herrn Dawking zu lesen bekommen, ein, sie haben die Weisheit für sich gepachtet und müssen jetzt die Welt damit bekehren: Außer Sex und Drogen ist alles nur Illusion

Ich unterstelle jetzt einmal, dass dieser Beitrag im "Affekt" gepostet wurde :)
Das wäre ja so, als würde ich jeden Gläubigen sofort in eine Ecke mit Opus Dei oder Selbstgeißelung bringen. Es gibt ja nicht nur Schwarz oder Weiß. Das weißt du aber aber sehr wohl.

Zur Aktion als solche: Man kann jetzt darüber streiten. Ich persönlich finde sie weder abstoßend (da sie ja relativiert wird), noch sonderlich einfallsreich. Im Endeffekt kann das Ganze nur eine Konsequenz haben: Gläubige fühlen sich vor den Kopf gestoßen und jene, die ohnehin nichts davon halten werden sowas höchstens mit einem milden Lächeln quittieren. Also eigentlich recht sinnbefreit. Ich glaube, es war bewusst als Provokation ausgelegt.

Zum Thema SUVs: Ich meine, dass Wirtschaft und Glaube eine völlige krude Mixtur abgeben. Dass hier jahrelang schlecht gewirtschaftet wurde ist offensichtlich und war auch schon vor einigen Jahren abzusehen (ja, schon vor einiger Zeit gab es erhebliche Kritik an diesen Planungen). Man hat sich jahrelang genüßlich in einem kapitalistischen System von horrenden Gewinnen ernährt und jetzt, da man die Spielregeln des Selbigen zu lange ignoriert hat, bettelt man heulend und zähneknirschend um die Hilfe jenes Staates der vorher nicht weit genug weg sein konnte. Was die Schicksale der Arbeiter angeht: Das muss man bewusst gesondert betrachten. Die sind leider vom Schalten und Walten des Managements abhängig.

Jetzt kommt man daher und übt mit theatralischen Pop-Gottesdiensten Druck auf die Regierung aus. Jahrzehntelang konnte man nicht reicher werden, während nebenbei Menschen an Hunger verrecken und dann besitzt man die Frechheit, sich neben DEM Symbol neureicher Selbstgefälligkeit auch noch an Gott zu wenden. Also für mich is das nur pervers.

@Brett: Man muss auch sehr wohl zwischen jenen unterscheiden, die Gott leugnen und denen, für die er schlichtweg keine Rolle spielt, da seine Existenz weder belegt noch widerlegt werden kann. Zu Letzteren würde ich mich jetzt zählen
"Wenn sie auf der Toilette waren, werden sie sehr, sehr glücklich sein" - Lu Xiaoqing

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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Fr Dez 12, 2008 7:33 pm

Personen im Forum persönlich beleidigt fühlen, hört sich der Spaß auf.
DEM Symbol neureicher Selbstgefälligkeit auch noch an Gott zu wenden.
Fahr zwar kein SUV, aber da spießt sich's irgendwie. ;)

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zobi
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Beitrag von zobi » Fr Dez 12, 2008 8:38 pm

naja, bezieht sich ja auf
Personen im Forum

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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Fr Dez 12, 2008 8:42 pm

Der Brett hat sich doch unlängst einen Cayenne bestellt oder? :D ;)

Und wer weiß wer da so alles mitliest, vielleicht cruised der Wambo gemütlich im Q7 durch die Gegend...

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Brett
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Beitrag von Brett » Fr Dez 12, 2008 9:18 pm

Lieber Cannibal, was willst du hören? ;)
Aber Tatsache: Würde man mich zum SUV-Kauf zwingen, und ich hätte freie Wahl, wärs ein Cayenne. Der hat von allen die geilste Vorderradaufhängung (mit Conti-Gasdruckfedern) und durch die Bank geniale elastokinematische Korrekturmaßnahmen. Also wenn ich meine Vernunft abschalt ...

Du solltest (bitte wenigstens für mich) schon näher erörtern, was sich da spießt. Oder war das ein Wortwitz "spießen" <--> "Spießbürger"? :schlumpf:

Flo, wenn du sagst, dass alles, was die 68er für die Gesellschaft erwirkt haben, außer Sex und Drogen nur "Illusion" gewesen sein soll, musst du doch selbst zugeben, dass das nicht nur niemand ernst nimmt, sondern schlichtweg falsch ist. Hand aufs Herz ...

Aber vielleicht um dich aufzuheitern, geb ich auch noch eine Wertung für die Kampagne ab: Ich find das sehr schön, dass sie einen Autobus anstatt eines SUVs als Werbeträger gewählt haben. So wirkt das ganze ja wirklich wie eine Gegenmaßnahme zur Messe von Detroit. :)

@Hannes:
Hannes hat geschrieben:Was die Schicksale der Arbeiter angeht: Das muss man bewusst gesondert betrachten. Die sind leider vom Schalten und Walten des Managements abhängig.
Wenn es für einen Arbeitnehmer so ist, dass er keine Wahlfreiheit zwischen ZUMINDEST nur zwei ähnlich attraktiven Arbeitgebern hat, dann ist das für sich wieder eine Folge von überzogenem Kapitalismus (zentralisierte, organisatorisch unüberschaubare Arbeitsmärkte).

Um den Bogen zum Ursprungsthema zu spannen: Wer meint, dass er mit seinem SUV größere Auwahl zwischen möglichen Arbeitgebern hat, muss die Zeit zurückdrehen und vergleichen. Das ist nämlich eine wirklich allgegenwärtige Illusion, mit oder ohne Sex ist egal.

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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Sa Dez 13, 2008 11:01 am

zobi hat geschrieben:Oder bist noch angfressen weil am Sonntag keine Hostie mehr für dich über war :D
Für diese Geschmacklosigkeit erwarte ich mir eine Entschuldigung!
zobi hat geschrieben:Was einem zuallerst mal auffällt: "Die Weisheit für sich gepachtet" haben sie nicht und wollen es auch gar nicht behaupten, siehe "probably", im Gegensatz dazu die Einstellung der Gottesgemeinschaften.
Auch Relativismus ist eine Überzeugungshaltung. Wenn die Leute nicht von etwas überzeugt wären, würden sie nicht mit dem Bus durch die Gegend fahren.
zobi hat geschrieben:Wie man sieht bewegt so eine Kampagne aber manche Stockkonservativen dazu noch mehr zuzumauern als ein bissl drüber nachzudenken.
Ja was gibt es denn überhaupt darüber nachzudenken? Dass a priori eine Idee von etwas existieren kann oder auch nicht, ist (einmal mehr) eine Nullaussage (es ist immer wahr, dass etwas wahr oder falsch sein kann).
version4x hat geschrieben:Aber in einem liberalen (weltweit verglichen) Land wie England Geld für sowas rauszuhauen, ist in meinen Augen reine Verschwendung.
Ich seh das genauso. Wenn der Herr Dawking versucht, neufundamentalistischen Strömungen in den USA etwas entgegenzusetzen, habe ich Verständnis für seine Beweggründe (obwohl ich bezweifle, dass er mit seiner aggressiven Methode nicht oft das Gegenteil erreicht), in Europa ist sowas aber fehl am Platz.


@Hannes:
Ich stimme dir eigtl. in allen Punkten zu, auch im letzten, wenn du damit meinst, dass die Gottesdiener möglicherweise zu politischen Zwecken missbraucht worden sind. Das wäre dann der Fall, wenn das Management in Wahrheit längst weiß, dass der Untergang unabwendbar ist.

Brett hat geschrieben:Flo, wenn du sagst, dass alles, was die 68er für die Gesellschaft erwirkt haben, außer Sex und Drogen nur "Illusion" gewesen sein soll, musst du doch selbst zugeben, dass das nicht nur niemand ernst nimmt, sondern schlichtweg falsch ist. Hand aufs Herz ...
ich hab eigtl. nur das Weltbild der 68er zusammenfassen wollen, nicht mein Weltbild über die 68er. Ich gestehe den meisten Sympathisanten der 68er zu, dass sie vieles gut gemeint haben. Die Protagonisten waren aber fast durch die Bank Orschlöcher, die die Dummheit anderer auf perfide Art ausgenützt haben. Der Allerärgste in Österreich war ja imho der 0tto Mühl.
http://www.proreligion.at/

Sei immer du selbst. Außer du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!

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Brett
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Beitrag von Brett » Sa Dez 13, 2008 12:18 pm

florianklachl hat geschrieben:Dass a priori eine Idee von etwas existieren kann oder auch nicht, ist (einmal mehr) eine Nullaussage (es ist immer wahr, dass etwas wahr oder falsch sein kann).
Du müsstest, wenn du das selbst so lapidar sagst, aber schon auch bei den Stockkonservativen nachfragen, ob sie ebenfalls derart am Boden der Tatsachen stehen. Ich bezweifle das.

Der 0tto Mühl, das war der, der in Wien im Hörsaal auf den Tisch gekackt hat, oder? :)
Ja, das ist so eine Sache mit den Aktionskünstlern... der Herm4nn N1tsch wird ja auch nur vom Erwin Pr0ell akzeptiert und gefördert, weil er (der N1tsch) selbst sagt, dass er seine Kunst als Ausdruck tiefster Religiösität sieht. Weiß nicht, wie gut der Pr0ell ohne dieses Zugeständnis schlafen könnte ;) .

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Grent
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Beitrag von Grent » Sa Dez 13, 2008 2:16 pm

Wort des Jahres 1968: "Uni-Ferkelei" :banana:

http://de.wikipedia.org/wiki/Uni-Ferkelei
Religion is like a penis.

RocketLeague:
RLTN | RLStats | ballchasing.com | calculated.gg
:flag:

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Brett
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Beitrag von Brett » Sa Dez 27, 2008 8:08 pm

Vielleicht klärt dieser Bericht die Frage, ob "sowas auch in Österreich möglich ist"? ;)
http://wien.orf.at/stories/331520/

Beim Versuch, mich in die Vandalen einzufühlen: "Der Jesus ist doch bitte kein Auto, was soll denn das?" :cat: :grr:

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Brett
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Beitrag von Brett » Fr Jan 16, 2009 11:04 am

Da gibts noch ein paar Hördokumente: http://www.galerien.mediathek.at/Studen ... _73_73.htm

Günter Brus --> 6 Monate Häfn
Otto Mühl --> 4 Wochen Häfn
Hannes hat geschrieben: zwischen jenen unterscheiden, die Gott leugnen und denen, für die er schlichtweg keine Rolle spielt
Entspricht eh ca. der Einteilung in "Überzeugte" und "Gmiatliche", oder?

Flo, das sollt ma noch besprechen:
Fabriken, die auf SUV spezialisiert sind, kann man nicht von heute auf morgen auf Öko umstellen, schon gar nicht, wenn kein Geld zur Verfügung steht.
Das ist natürlich klar.
Abgesehen davon, dass kein wirtschaftlich ernstzunehmender Automobilhersteller jemals (also auch dann nicht, wenn Geld vorhanden ist) irgendwas auf "Öko" umstellt, solange es nicht mit einer Profitsteigerung verbunden ist, meinte ich etwas anderes.

Jeder arbeitende Mensch muss sich mMn fragen, ob seine Arbeit das Geld wert ist, das er bekommt. Natürlich einerseits deswegen, um nicht eventuell zu wenig zu bekommen (was in einem sozial abgesicherten Land natürlich eine untergeordnete Rolle spielt), aber auch in Hinsicht darauf, welche Spuren seine Arbeit hinterlässt. Bringt sie der Gesellschaft einen langfristig wertvollen Nutzen, ist sie in ihren Konsequenzen sozial verträglich, umweltverträglich?(*)

Zu letzterem hab ich allzuoft den Eindruck, unter Umweltverträglichkeit wird bloß die Erhaltung eines "dekorativen Drumherum" verstanden. Natürlich ist eine Sensitivitätseinbuße durchaus zeitgemäß. Als tertiär Tätiger ist man zuhaus von der Umwelt abgeschottet und im öffentlichen Raum - durch exzessiven Einsatz von PKWs - auch.

Und gerade als Christ weiß man doch, nur TEIL der göttlichen Schöpfung zu sein. Warum nimmt sich dann im Christentum der Mensch so wichtig (respektive wird von Gott so wichtig genommen)? Grad als der Bestandteil, der in jedem Ökosystem sofort entfernt werden könnte, ohne zu fehlen - und als heute größtes Störelement überhaupt?

Für mich drängt sich der Verdacht auf, dass der "Mensch als Krone der Schöpfung" als selbstbegünstigende Annahme getroffen wurde (für die, die Religionen als etwas Kreiertes und nicht vom Himmel gefallenes sehen).

(*)Je höher das Einkommen eines Menschen ist, desto intensiver muss er sich mit der Frage beschäftigen.
So seh ich das halt. Ob religiös motiviert oder nicht - einfach der Moral wegen. Oder von mir aus auch "in Verneigung vor der Evolution" ;) .

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