https://www.orf.at/#/stories/3187634/
„Wir sind nicht so ausgelegt, dass wir eine Pandemie bevorraten können. Wir sind so ausgelegt, dass wir im Normalbetrieb sehr knapp sind.“
Danke für die prägnante Zusammenfassung ... Hätte uns doch nur wer früher gewarnt ...
"Friesenecker warnte auch vor Überlegungen, im medizinischen Bereich und in Alters- und Pflegeheimen Menschen arbeiten zu lassen, die zwar das Coronavirus laut einem PCR-Test noch in sich tragen, aber deren Ct-Wert nachweist, dass sie nicht infektiös sind. "
Das kommt ja noch hinzu, Unsere Versorgung ist schon für Normalbetrieb auf Kapazitätsgrenze (absichtlich) hinoptimiert. Wenn da wer (oder gar eine ganze Abteilung) durch Corona ausfällt, bricht gleich mal alles zusammen. Und im Gegensatz zum Kindergarten kann man dann die Patienten oder Pflegebedürftigen nicht einfach 2 Wochen heimschicken..
"Der Gesundheitsökonom Thomas Czypionka vom Institut für Höhere Studien (IHS) plädierte dafür, den zweiten Lockdown dafür zu nutzen, Informationsdefizite wie zum Beispiel ungenaue Informationen zu Spitalskapazitäten und Intensivplätzen im Besonderen und auch bezüglich des Personalaufwands im Contact-Tracing zu beseitigen."
Großartige Idee .. aber klarer Fall von too little, too late.. Dazu hätte man den Sommer nutzen sollen - und um Personal aufzubauen.
Kurze Nebenrechnung:
- Nehmen wir an, die Experten hätten recht, und das Virus bleibt so ansteckend und es kommt zur zweiten Welle. Wenn wir danach handeln dann kostet es der Wirtschaft einige Milliarden die Resourcen aufzustocken und Vorbereitungen zu treffen. Falls es so ist, haben wir zwar Milliarden an Kosten und lästige Maßnamen, aber das Gesundheitssystem bleibt am Leben und wir haben zig tausend Menschen gerettet und vor Langzeitfolgen geschützt. Falls sie nicht recht haben, haben wir das Geld verschwendet, aber zumindest mehr Kapazitäten im Gesundheitssystem wo Arzttermine eh schon rar sind. Worst-case: Wir haben umsonst viel Geld ausgegeben und nichts passiert.
- Nehmen wir an, die "Gegner" haben recht, und es ist nur eine Effekt in der Statistik, ein Fall von man schaut genauer drauf hin und findet mehr, in wirklichkeit ist das System genauso überlastet wie sonst auch immer, .... alles ganz normal (was man schon mit Occams Razor und der Übersterblichkeit widerlegen kann, aber egal). Wenn wir nix machen, und sie haben recht, passiert halt nix. Wenn sie aber unrecht haben, geht unser Gesundheitssystem flöten, zig tausende sterben oder haben ernste Langzeitfolgen (direkt durch Covid oder indirekt durch Überlastung), und die Wirtschaft geht gewollt oder ungewollt (weil einfach keiner mehr sich raus und inds Restaurant traut) in Lockdown und verliert Milliarden.
Einfach wenn man sich den Worst-Case vergleicht, wärs wohl besser, wir geben Geld für Vorbereitung aus ...