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Der Gesundheitsminister sagt, die Regierung muesse moeglichst ehrlich die Bevoelkerung zu Gefahren und Risiken informieren, gleichzeitig beschwichtigt er aber, 80% der Erkrankten wuerden eh wieder von alleine ganz gesund, ohne schwer zu erkranken. Mit der Argumentation koennte man auch eine Einstellung aller Bemuehungen fuer mehr Verkehrssicherheit einfordern, denn es ueberleben jedes Jahr ohnehin bereits 99.994% aller Verkehrsteilnehmer in Oesterreich im Straszenverkehr.
Meiner Meinung nach waere angebracht, bezueglich des Risikos ein wenig zu differenzieren:
- Die schlechte Nachricht ist, dass die neue Krankheit den neuesten Sterberisikoabschaetzungen der WHO zufolge (3.4%, allerdings ohne Beruecksichtigung der nicht bekannten Infektionsfaelle), was das Durchschnittsrisiko betrifft, tatsaechlich mit der Spanischen Grippe vergleichbar sein koennte (~2-3%)!
- Die zweite schlechte Nachricht ist, dass der Kampf gegen die Eindaemmung des Virus in Europa tatsaechlich schon verloren sein duerfte. Wenn Eindaemmung noch moeglich ist, muesste die ermittelte Sterberate nahe dem erwarteten Wert von ~2-3% liegen, leider ist sie aber speziell in Italien deutlich hoeher. Dass bedeutet, dass bereits hunderte oder gar tausende Corona-Erkrankte undiagnostiziert herumlaufen und dabei die Krankheit schnell weiterverbreiten. Fuer eine Eindaemmung waeren vermutl. drakonische Kontroll- und Isolationsmasznahmen wie in China notwendig, diese sind aber bei uns hoechstwahrscheinlich nicht durchsetzbar, da scheitert sogar die einfache Registrierung von Fernzugreisenden am Datenschutz. Darum hofft man, mit den derzeitigen Masznahmen die Virusausbreitung zumindest verlangsamen zu koennen, damit die Krankenhaeuser nicht ueberlastet sind.
- Die wirklich gute Nachricht ist, dass das Virus fuer Kinder ausgesprochen harmlos zu sein scheint, angeblich ist weltweit noch kein Kind an Corona gestorben. Fuer ein grippe-aehnliches Virus ist das sehr untypisch, dafuer umso erfreulicher.
- Fuer unter 50-Jaehrige kann das Virus zwar unter Umstaenden toedlich sein, das Risiko ist aber in Absolutwerten fast so gering wie bei einer "gewoehnlichen" Grippe.
- Ganz anders dagegen die Situation bei >50 Jaehrigen, da steigt das Risiko exponentiell mit dem Alter. Wie auch im Artikel erwaehnt, ist fuer einen 80-Jaehrigen das Sterberisiko mit 15% enorm und bereits doppelt so hoch wie fuer einen 70-Jaehrigen. Fraglich ist, ob in der Abschaetzung des Sterberisikos toedliche Folgen von Sekundaererkrankungen durch Schwaechung des Koerpers wegen der Corona-Erkrankung eingerechnet sind.
- Speziell fuer aeltere Leute waere daher Selbstisolation zuhause zumindest fuer die naechste Zeit, solange nicht klar ist, wie sich die Coronagrippewelle weiter entwickelt, eine sinnvolle Masznahme.