Rettet den Regenwald!

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Osterhasi
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Rettet den Regenwald!

Beitrag von Osterhasi » Sa Dez 05, 2009 12:23 pm

"Es ist ausgesprochen verdrießlich, so etwas Revolutionäres wie Sarkasmus erfunden zu haben und mit ansehen zu müssen, wie es von Amateuren missbraucht wird."

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Brett
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Beitrag von Brett » Fr Jan 15, 2010 11:59 pm

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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Sa Jan 16, 2010 1:38 am

Irgendwie ist das alles ein ziemlicher Äpfel-mit-Birnen-Vergleich.. Schließlich produziert Google ja kein CO2, die Server selbst produzieren gar nix außer Wärme. Das CO2 kommt von den Kraftwerken. Und ich kann mir net vorstellen, dass diese komische Suche effizienter sein soll als Google, was Energieverbrauch betrifft. Immerhin hat Google selbst ein großes Interesse, die max. Rechenleistung pro Watt rauszuholen, erstens weil Strom Geld kostet, aber nicht zuletzt auch weils sonst zu aufwendig wird, die Abwärme wegzubekommen.

Außerdem, was mir bei diesen Rettet-den-{Regenwald,Wale,Nashörner,..}-Aktionen immer ziemlich aufstößt ist, dass die Leut den Regenwald ja net zum Spaß abholzen, sondern um Ackerboden etc. zu bekommen, um den Bio-Haferschleim für die 1.Welt anzubaun, um irgendwas exportieren zu können. Und nachdem man hier bei uns halt kein Gen-Zeug mag, braucht man dort entsprechend die 3-fache Fläche um das heikliche Bio-Zeugs anzubaun. Wenn man dann dorthin geht und den Leuten sagt, "Ihr dürft jetzt nicht den Wald abholzen, sonst gehen bei uns die Küsten unter", wird das kein gutes Argument sein.

Genausogut könnte man sagen, der Waldbestand in Ö wird jetzt eingefroren, keiner darf jetzt mehr wo ein Feld, Straße oder einen Garten im Wald anlegen, egal ob er wo anders was neu aufforstet oder nicht. Wird kein Mensch hier machen.

Möglicherweise ist das beste um Regenwald zu retten Gen-Mais aus Östereich statt Bio-Dinkel aus Brasilien zu kaufen, und den Leuten vor Ort genügend Geld und Technik zuzuschieben, um ohne oder zumindest mit weniger Abholzen auszukommen.

Paradoxerweise dürfte Greenpeace in den USA einer der Hauptauslöser für diese Gentechnik-Angst sein, was u.A. dazu geführt hat, dass die Leut in manchen 3.Welt ländern lieber die Küsten leerfischen als robustere Sorten anzubaun, was wiederum dazu führt, dass in so 20-30 jahren dort auch nix mehr drin ist und dann gar nix mehr zum Essen da ist.. Dann wird den Leuten Regenwald und CO2 auch eher wurscht sein..

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Brett
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Beitrag von Brett » Sa Jan 16, 2010 1:50 am

Ich halt diese komischen Suchmaschinen auch für Schmafu.
So ziemlich alle Server, die nicht bei Google stehen, die für mich arbeiten, tun dies wahrscheinlich bei geringerer Eco-Performance :) .

Aber mir ist noch immer nicht klar, welche Probleme gentechnisch veränderte Lebensmittel genau in den Griff bekommen sollten ... das kam bei deinem Posting auch nicht so wirklich raus.

Was Lebensmitteltransporte angeht, bin ich ganz bei dir. Ich kauf generell nur Sachen aus Europa und nach Möglichkeit nur aus Österreich, Milchprodukte nur NÖM, Mineral nur Vöslauer. Hab mich dadurch noch nie kulinarisch benachteiligt gefühlt.
Dass gerade die Bioprodukte die Regenwaldflächen beanspruchen, bezweifel ich aber, so hoch im Kurs stehn die bei der Kundschaft dann auch wieder nicht, verglichen mit normalen Lebensmitteln.
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Beitrag von mastastefant » Sa Jan 16, 2010 5:38 pm

Naja, bei Gentechik-Produkten gibts wahrscheinlich ne ganze Reihe an Modifikationen.. Die die ich kenn führen zu stabileren Halmen, wodurch auf derselben Pflanze mehr mehr essbares Zeugs drauf sein kann ohne dass sie umknickt, was bedeutet dass man mit der selben Fläche den 3-fachen Ertrag hat. Das war einer der großen Neuerungen von Norman Borlaug, der hat das für Weizen und Reis gemacht. Wirklich wahnsinnig tiefgreifende Modifikationen dürften das auch gar nicht sein, mehr eine komplexere, effizientere Art von Kreuzungen.

Andere Modifikationen betreffen Schädlingsresistenz, d.h. es wird weniger hin, man kann mehr Monokultur machen anscheinend ohne dass irgendein Käfer einem alles killt, und man braucht weniger spritzen. Allerdings gibts da den vllt nicht ganz unberechtigten Einwand, dass die Natur auf sowas mit 'Super-Käfern' antwortet, die dann "gen-resistent" sind, während das Zeugs wenns schädlich für normale Käfer ist vllt auch schädlich für normale Menschen ist.. (wenn auch in sehr geringem Ausmaß, denn die gen-Produkte haben ziemlich strikte Tests zu bestehn, bevor da was auf den Markt kommt).

Ich find das Video grad nicht und weiß nicht mehr genau wo das war, irgendwo in der Brasilien-Umgebung, da dürfts bürgerkriegsähnliche Zustände gegeben haben über die Frage ob Gen oder nicht Gen, so richtig mit Felder abbrennen und Ausschreitungen.
Die haben dort auch andere Probleme damit.. Wenn z.b. ein Bauer eine gentechnik-Saat auf sein Feld streut, und der Wind das aufs Nachbarfeld vom "Standard"-Bauer weht, wenn dann der Hersteller von der Saat draufkommt dass der Nachbar das Zeugs auch auf seinem Feld wachsen hat ohne was dafür gezahlt zu haben, kann das für den ziemliche Konsequenzen haben ..

Allerdings Gentechnik allein ist sicher keine Allheil-Lösung, mehr ein zusätzliches Hilfsmittel, dass man einsetzen kann, soweits Sinn macht, um Fläche zu sparen ohne dass die Leut nix zum essen haben. Aber letztlich gehört der Regenwald den Leuten, die dort wohnen, und was die damit machen ist deren Entscheidung. Wenn man nicht will, dass der abgeholzt wird, muss man fairerweise den Leuten dort irgendwelche brauchbaren Alternativen geben, nicht nur einfach "internat. Naturschutz" draufstempeln.

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Beitrag von Chicken » So Jan 17, 2010 11:44 am

masta_stefant hat geschrieben:Andere Modifikationen betreffen Schädlingsresistenz, d.h. es wird weniger hin, man kann mehr Monokultur machen anscheinend ohne dass irgendein Käfer einem alles killt, und man braucht weniger spritzen. Allerdings gibts da den vllt nicht ganz unberechtigten Einwand, dass die Natur auf sowas mit 'Super-Käfern' antwortet, die dann "gen-resistent" sind, während das Zeugs wenns schädlich für normale Käfer ist vllt auch schädlich für normale Menschen ist.. (wenn auch in sehr geringem Ausmaß, denn die gen-Produkte haben ziemlich strikte Tests zu bestehn, bevor da was auf den Markt kommt).
Ich hab irgenwann mal eine Reportage gesehen, wo es um die Folgen von gentechnisch modifiziertem Saatgut gegangen is. Da haben die Firmen den Bauern das schmackhaft gemacht, weil dadurch viel weniger Spritzmittel verwendet werden kann und so eine Geldersparnis für die Bauern drin is (teures Saatgut ohne Spritzmittel = billiger als normales Saatgut plus Spritzmittel). Das Ganze hat ca. 2-3 Jahre gut funktioniert, aber dann is das Unkraut resistent geworden und die Bauern haben auf einmal das 5-fache an Spritzmitteln verwenden müssen als noch beim normalen Saatgut. Irgenwie noch nicht so ganz ausgereift! :o
:banana:

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Beitrag von mastastefant » So Jan 17, 2010 4:54 pm

Ahja, hab grad gelesen, diese forestit, ecosia und co leiten einfach google bzw. yahoo suchergebnisse weiter .. also im prinzip nur ein weiterer werbe-layer

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Brett
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Beitrag von Brett » So Jan 17, 2010 9:34 pm

Vielleicht gibts ja irgendwelche Verträge, über die je Abrage CO2-Äquivalente finanziert werden :cat:
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Beitrag von Brett » Fr Okt 01, 2010 8:42 am

Gibt keinen passenderen Thread, vllt. könnte man den da ja in "Ökologie" oder so umbenennen...

Gerade hab ich mich gewundert über:
Der Fischbestand in den Weltmeeren wurde seit 1900 durch die kontinuierliche Überfischung massiv reduziert, Forscher gehen von einem Rückgang von 90 bis 95 Prozent aus.
Dass es so drastisch ist (vorausgesetzt die Hochrechnung stimmt), hätt ich mir nicht gedacht. Angesichts dessen erstaunlich, dass das Meer überhaupt noch funktioniert.

http://science.orf.at/stories/1646661/
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Beitrag von mastastefant » Fr Okt 01, 2010 8:47 pm

Wahrscheinlich weil nur die Oberfläche betroffen ist und das Meer sehr groß ist ..

über Humboldt-Tintenfische:
http://www.youtube.com/watch?v=P4iDQsXIi3I#t=29m50s

zu Überfischung:
http://www.youtube.com/watch?v=P4iDQsXIi3I#t=32m20s
Haie Nachwuchs ~4 neue alle 2 Jahre pro weiblichen Hai
Haie Abgefischt: ~400 Mio. Haie pro Jahr.
Humboldt-Squids: ~1.Mio Eier pro weibl. Squid.
Auswirkung:
http://www.youtube.com/watch?v=P4iDQsXIi3I#t=36m20s
insb. bei 37:40: weil die sich so schnell ausgebreitet haben, und praktisch alles fressen was sich bewegt (die wachsen in 2 Jahren von Ei zu 2m langen Tintenfisch), haben die z.B. in 2 Jahren bei Chile eine 6Mio/Jahr $ Fischerei gekillt.

Und der Comment:
http://www.youtube.com/watch?v=P4iDQsXIi3I#t=39m07s

Und zu den Fressgewohnheiten (erinnert mich irgendwie an den Brett.. ;)
http://www.youtube.com/watch?v=P4iDQsXIi3I#t=40m25s

Und hier is ein kleiner Outlook:
http://www.youtube.com/watch?v=P4iDQsXIi3I#t=46m30s
- in 25 years most common fisheries will collapse
- in 50 years all major fisheries will be closed
[..] How many 3rd-world countries rely on fish. What's going to happen if their principal food source slowly dwindles away. And they only turned to it because their farming is collapsed.
I find your lack of platform support disturbing.

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