Verfasst: Do Okt 29, 2015 10:04 pm
Das kommt raus, wenn man den Unterschied zwischen Echtzeit-Service und Best Effort nicht checkt: das neue Netzneutralitätsgesetz wurde soweit ausgehöhlt dass es effektiv ineffektiv ist.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 45061.html
Im Prinzip sind alle Daten gleich, aber manche sind gleicher.. Wenn die Kapazität reicht, macht es keinen Sinn Daten zu bevorzugen. Einziger Grund wären Echtzeitanforderungen für Services wie Telephonie oder Tele-Medizin, oder sonstige Echtzeit-Steuerungssysteme. Das ist aber ohnehin ein ganz eigenes Kapitel. Wenn die Kapazität nicht reicht, dann heißt das letztlich dass Netflix und Facebook (jene Service-Anbieter die Carrier schmieren) das restliche Internet erst recht komplett ausbremsen.
Die deutsche Telekom lacht sich bereits ins Fäustchen, und möchte gerne 'ein paar angemessene Prozent' vom Umsatz von Startup-Firmen, wenn sie möchten dass ihre Daten auch tatsächlich beim Kunden flott ankommen.
http://www.heise.de/netze/meldung/Netzn ... 65381.html
Besonders hervor tut sich dabei allerdings die ÖVP, die sich mal geschlossen gegen Netzneutralität ausspricht. Rübig meint dazu, Tim Berners-Lee hat ja keine Ahnung vom Internet, während er im Gegensatz ja Abgeordneter des Jahres ist und auch Bücher geschrieben hat, und untermauert seinen Weisheitsanspruch mit der Aussage 'Das Internet ist bald überlastet.'
http://derstandard.at/2000024736814/Int ... utralitaet
Was für eine Pfeife.. Erstmal sind die Leitungen meist nicht mal zur Hälfte ausgelastet, bis auf irgendwelche Carrier die einfach nicht ausbauen wollen, zweitens ist davon wiederum fast 40% des Traffics von Netflix, Tendenz steigend.. Da kann nicht mal Email-Spam mithalten, der traditionell immer einen sehr großen Anteil am Traffc hatte. Wenn man dann Netflix priorisiert, wird der Großteil des Traffics priorisiert, also wird damit alles andere zwangsweise langsamer, bzw geht gar nicht mehr durch. Das einzige was da hilft ist Netflix *ausbremsen*, oder Leitungen weiter ausbaun, aber sicher nicht Netflix und Co erst recht zu priorisieren (Netflix ist nicht wirklich Echtzeit, nur so ein klein wenig soft-realtime.. Man kann da problemlos >5sek Video buffern, damit ist es nur eine Frage der Bandbreite, und ob die Packete überhaupt durchgehn; Reihenfolge, Latenz, und sogar Korrektheit der Daten ist komplett egal (sind halt ein paar Pixel in einem Frame falsch), und man kann sogar dynamisch die Qualität runterdrehn wenn die Bandbreite grad knapp ist und der Buffer leerzuwerden droht).
Ich frag mich ja wie das funktionieren soll alles, in einem verteilten Netz? Soll dann Netflix den Carrier in der USA zahlen, damit Netflix Vorrang bekommt? Und was ist in der EU, soll dort Netflix auch zahlen? Dann müsste Netflix praktisch weltweit alle Provider schmieren, wo viele Kunden von ihnen dranhängen, und wenn sie nicht zahlen dann ruckelts bei den Usern .. die ja auch Kunden der Provider sind und dort auch Geld zahlen. Oder sollen dann die Endverbraucher mehr zahlen für eine Internetanbindung mit besserem Netflix?
Und kann ich mir als Kunde dann auch ein Internet kaufen, bei dem meine Daten *nicht* durch Netflix und Skype ausgebremst werden?
Edit: Wichtiger wär mal, dass UPC z.B. IPv6 auf die Reihe bekommt, und zwar richtig, nicht diesen Schwachsinn den sie da grad ausrollen. Derzeit bekommt man bei UPC nämlich nur eine IPv4 Adresse, und (offensichtlich) keine IPv6 Adresse zusätzlich, auch keinen IPv6-Tunnel, oder sonst was, d.h. wenn man nicht seinen eigenen IPv6 Tunnel zu irgendeinem IP6 Provider aufbaut kommt man nicht ins IPv6 Netz.. Außer, UPC stellt, wie sie es derzeit der Reihe nach bei den Kunden machen, über Nacht, ungefragt und unangekündigt auf IPv6 um, und ohne weiter eine IPv4 Addresse herzugeben (was ja langfristig nicht anders geht).
Nur, als Seiteneffekt kommt man dann aus einem IPv4-only Netz (wie zB den alten UPC Anschlüssen) nicht mehr zum Heim-Server, und selbst wenn man in einem IPv6 Netz sitzt, bringts nix weil die Fritzbox bei IPv6 anscheinend kein Portforwarding kann, d.h. man kommt von außen nicht drüber. Wenn also z.B. UPC beschließt das Modem vom Grent umzustellen, ist danach der OATZ-Server defakto weg. Das einzige was anscheinend derzeit hilft ist bei UPC anrufen und bitten dass sie einen wieder auf IPv4 zurückstellen.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 45061.html
Im Prinzip sind alle Daten gleich, aber manche sind gleicher.. Wenn die Kapazität reicht, macht es keinen Sinn Daten zu bevorzugen. Einziger Grund wären Echtzeitanforderungen für Services wie Telephonie oder Tele-Medizin, oder sonstige Echtzeit-Steuerungssysteme. Das ist aber ohnehin ein ganz eigenes Kapitel. Wenn die Kapazität nicht reicht, dann heißt das letztlich dass Netflix und Facebook (jene Service-Anbieter die Carrier schmieren) das restliche Internet erst recht komplett ausbremsen.
Die deutsche Telekom lacht sich bereits ins Fäustchen, und möchte gerne 'ein paar angemessene Prozent' vom Umsatz von Startup-Firmen, wenn sie möchten dass ihre Daten auch tatsächlich beim Kunden flott ankommen.
http://www.heise.de/netze/meldung/Netzn ... 65381.html
Besonders hervor tut sich dabei allerdings die ÖVP, die sich mal geschlossen gegen Netzneutralität ausspricht. Rübig meint dazu, Tim Berners-Lee hat ja keine Ahnung vom Internet, während er im Gegensatz ja Abgeordneter des Jahres ist und auch Bücher geschrieben hat, und untermauert seinen Weisheitsanspruch mit der Aussage 'Das Internet ist bald überlastet.'
http://derstandard.at/2000024736814/Int ... utralitaet
Was für eine Pfeife.. Erstmal sind die Leitungen meist nicht mal zur Hälfte ausgelastet, bis auf irgendwelche Carrier die einfach nicht ausbauen wollen, zweitens ist davon wiederum fast 40% des Traffics von Netflix, Tendenz steigend.. Da kann nicht mal Email-Spam mithalten, der traditionell immer einen sehr großen Anteil am Traffc hatte. Wenn man dann Netflix priorisiert, wird der Großteil des Traffics priorisiert, also wird damit alles andere zwangsweise langsamer, bzw geht gar nicht mehr durch. Das einzige was da hilft ist Netflix *ausbremsen*, oder Leitungen weiter ausbaun, aber sicher nicht Netflix und Co erst recht zu priorisieren (Netflix ist nicht wirklich Echtzeit, nur so ein klein wenig soft-realtime.. Man kann da problemlos >5sek Video buffern, damit ist es nur eine Frage der Bandbreite, und ob die Packete überhaupt durchgehn; Reihenfolge, Latenz, und sogar Korrektheit der Daten ist komplett egal (sind halt ein paar Pixel in einem Frame falsch), und man kann sogar dynamisch die Qualität runterdrehn wenn die Bandbreite grad knapp ist und der Buffer leerzuwerden droht).
Ich frag mich ja wie das funktionieren soll alles, in einem verteilten Netz? Soll dann Netflix den Carrier in der USA zahlen, damit Netflix Vorrang bekommt? Und was ist in der EU, soll dort Netflix auch zahlen? Dann müsste Netflix praktisch weltweit alle Provider schmieren, wo viele Kunden von ihnen dranhängen, und wenn sie nicht zahlen dann ruckelts bei den Usern .. die ja auch Kunden der Provider sind und dort auch Geld zahlen. Oder sollen dann die Endverbraucher mehr zahlen für eine Internetanbindung mit besserem Netflix?
Und kann ich mir als Kunde dann auch ein Internet kaufen, bei dem meine Daten *nicht* durch Netflix und Skype ausgebremst werden?
Edit: Wichtiger wär mal, dass UPC z.B. IPv6 auf die Reihe bekommt, und zwar richtig, nicht diesen Schwachsinn den sie da grad ausrollen. Derzeit bekommt man bei UPC nämlich nur eine IPv4 Adresse, und (offensichtlich) keine IPv6 Adresse zusätzlich, auch keinen IPv6-Tunnel, oder sonst was, d.h. wenn man nicht seinen eigenen IPv6 Tunnel zu irgendeinem IP6 Provider aufbaut kommt man nicht ins IPv6 Netz.. Außer, UPC stellt, wie sie es derzeit der Reihe nach bei den Kunden machen, über Nacht, ungefragt und unangekündigt auf IPv6 um, und ohne weiter eine IPv4 Addresse herzugeben (was ja langfristig nicht anders geht).
Nur, als Seiteneffekt kommt man dann aus einem IPv4-only Netz (wie zB den alten UPC Anschlüssen) nicht mehr zum Heim-Server, und selbst wenn man in einem IPv6 Netz sitzt, bringts nix weil die Fritzbox bei IPv6 anscheinend kein Portforwarding kann, d.h. man kommt von außen nicht drüber. Wenn also z.B. UPC beschließt das Modem vom Grent umzustellen, ist danach der OATZ-Server defakto weg. Das einzige was anscheinend derzeit hilft ist bei UPC anrufen und bitten dass sie einen wieder auf IPv4 zurückstellen.