Gibt es einen Gott ?

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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Di Jun 21, 2005 1:42 am

Weltbild und Transzendenzerfahrung. Das Angebot der Wissenschaften für das theologische Denken

obwohl der Autor, Prof. Urs Baumann, Theologe ist, ein angenehm kritischer Artikel zum Grenzbereich Physik/Metaphysik



hier ein paar Appetizer:
Je mehr wir wissen, umso deutlicher werden wir uns auch der engen Grenzen bewußt, die unserem Denken und Handeln gesetzt sind: Die Biosphäre bildet nicht mehr als einen hauchdünnen Schleier um unseren Planeten und seine Lebenszeit ist begrenzt, wie unsere eigene Lebenszeit begrenzt ist. [..] Je eingehender die Physik die Materie mathematisch und experimentell versteht, umso weniger scheint uns das Ergebnis noch vorstellbar.
So kläglich wie die Versuche früherer Zeiten, mit theologischen Argumenten naturwissenschaftliche Theorien zu widerlegen, scheiterten, so peinlich enden heute Versuche, „aus quantenphysikalischen Phänomenen einen Hinweis auf das unmittelbare Eingreifen Gottes abzuleiten“.
Naturreligionen machen die Transzendenzvorstellung noch direkt an den Erscheinungen eindrücklicher Naturereignisse fest. Für die monotheistischen Religionen symbolisiert sie sich in der daseinserhellenden Erfahrung, vor einem unendlichen Du zu stehen, das sich dem einzelnen Menschen kritisch oder in liebender Sorge zuwendet, und ihn dadurch auf einzigartige Weise zu sich selber bringt. Die klassische Philosophie fand ihre Transzendenz in der Einheit und Einzigkeit eines unendlichen Seins oder – so die östliche Tradition – in der unauslotbaren Leere absoluter Grenzenlosigkeit.
Dennoch können uns alle Messinstrumente und empirischen Forschungsmethoden nicht darüber hinweg helfen, daß wir diese Welt immer nur mit unseren eigenen Augen sehen und unsere Vorstellungskraft letztlich darüber entscheidet, ob wir sehen, was wir sehen. So sind Quantenphysiker und Astronomen auf ihre Weise mit Transzendenzerfahrungen konfrontiert, die zwar durchaus nicht religiös interpretiert werden müssen, aber doch viele Naturwissenschaftler zu philosophischen, ja religiösen Überlegungen angestoßen haben. Dann zum Beispiel, wenn sie mit ihren Ergebnissen an Grenzen stießen, wo Raum und Zeit, die Vorstellung von Materie und Energie, ja von Sein und Nichtsein überhaupt auf geheimnisvolle Weise verschwammen.
[..] Man kann solche Erfahrungen religiös deuten, aber man muß es nicht. Stets ist und bleibt auch eine atheistische Weltdeutung möglich. Ja, die Gefahr von Überinterpretationen und tendenziösen Spekulationen droht von beiden Seiten. Eine religiöse Interpretation muß sich ebenso rational verantworten können, wie eine nichtreligiöse.
http://www.proreligion.at/

Sei immer du selbst. Außer du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!

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Hannes
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Beitrag von Hannes » Do Jun 23, 2005 3:09 pm

Da find ich grade das letzte Zitat sehr vernünftig. Weil mir fällt auf, dass vor allem Laien in einigen Entdeckungen der Physik göttliches Wirken erkennen, ohne da näher zu hinterfragen, ob nicht vielleicht die ganze Entdeckung auf Fehlinformation basiert. Ich mein da im speziellen so Dinge wie die String Theorie, von der eigentlich keiner wirklich was weiß, und die ja, nach meiner Information, auch nur rein mathematischen Theorien folgt und bis jetzt nicht einem Experiment standhalten konnte.

Umgekehrt find ich auch die übertriebene Skepsis jedes Naturwissenschafters etwas arrogant, da bis heute nur Bruchteile des Universums und des Lebens erklärt werden können (und selbst da kann man sich nicht sicher sein, ob nicht jemand kommt und mit einer neuen Theorie alles über den Haufen wirft.....Newton - Einstein)

Aus dem Grund kann ich auch nicht abstimmen, weil mir mein Punkt bei der Umfrage fehlt: Ich glaube nicht, dass etwas bewußt steuert, aber ich glaube an Dinge, die vom menschlichen Geist nicht im Ansatz zu begreifen sind. Dabei denk ich aber nicht an eine Art Gott der irgendwo (sei es eine Art Himmelreich oder auch nur etwas Vergeistigtes) hockt (das wär mir zu banal). Die Bibel ist für mich deshalb eine wichtige Aufzeichnung aus früher Zeit, aber hat nicht wirklich was mit dem zu tun, was ich glaube. Ich verstehe sie eher als faszinierendes Werk von Menschen, die ihre damalige Umgebung mit ihrem ganzen Wissen versucht haben zu beschreiben.

Fazit: Ich glaube an Nichts und gleichzeitig Alles, werde aber nie alles verstehen, weil ich ein einfacher Mensch bin :)

Der Hänsel

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Hannes
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Beitrag von Hannes » Do Jun 23, 2005 9:53 pm

Übriegens: In diesem Zusammenhang empfehle ich die Serie "Alpha bis Omega" auf Bayern Alpha (leider meistens extrem spät in der Nacht = Studenten- bzw. Arbeitslosensendung). Ein Theologe im Gespräch mit einem Naturwissenschafter. So eine Begegnung muss nicht zwingend nur aus Widersprüchen bestehen.

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Grent
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Beitrag von Grent » Do Jun 23, 2005 10:04 pm

Ich wollt immer schon mal sehen, wie einem Theologen der Arsch aufgerissen wird. :)

Sonntag, 19:00h:
Space Night - Alpha bis Omega
Der Anfang von allem (Doku / 2004)

Muss ich mal recorden. Vorm bzw. zum einschlafen sicher nicht schlecht.
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Hannes
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Beitrag von Hannes » Do Jun 23, 2005 11:06 pm

So is es leider nicht :)
Es gibt danach nie einen "Gewinner", da die Sendung eher auf philosophische Fragen eingeht zu der beide Wissenschafter (ja, ich zähl da jetzt den Theologen dazu) dann ihren Senf geben. Da die beiden befreundet sind gibts keine wüsten Fetzereien, aber es is ab und an recht interessant (auch weil man einiges über die Metaphorik der einzelnen Bibelgeschichten lernt, was etwa Lehrer wie der Pö völlig versäumt haben meiner Meinung nach) :)

Es gibt nämlich mehrere Arten von Theologen: Die einen die der Bibel folgen, so wie sie ist und die, die das Ganze aus philosophischer Sicht betrachten und das Geschriebene auch in einen modernen Kontext setzen (auf das geht die Sendung ab und an recht gut ein finde ich). Für mich die einzig richtige Möglichkeit um zu verhindern, dass die Bibel nur mehr als steinzeitlicher Witz angesehen wird (und das sagt jemand, der überzeugter Gegner der Kirche - nicht der Christen - ist :) )

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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Fr Jun 24, 2005 12:52 pm

Ich find die Sendung ganz nett, aber letzten Endes bleibt sie doch nur eine der zahlreichen anderen recht oberflächlichen populärwissenschaftlichen Produktionen. Wirklichen Tiefgang wird man vergeblich suchen, und gerade wenn es interessant zu werden scheint, wird nicht mehr tiefer gegraben.

Ist auch logisch, die Mehrzahl der eher kleinen Zuseherzahl(mich miteingeschlossen) würde ja unmöglich mitkommen, wenn es um wirklich tiefgründige Sachen geht.

Man kann "wirkliche" Wissenschaft eben einfach nicht massentauglich locker aufbereiten, denn nicht umsonst gibt es Leute, die studieren müssen...

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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Fr Jun 24, 2005 1:01 pm

Ich mein da im speziellen so Dinge wie die String Theorie, von der eigentlich keiner wirklich was weiß, und die ja, nach meiner Information, auch nur rein mathematischen Theorien folgt und bis jetzt nicht einem Experiment standhalten konnte.
Dem kann ich nur folgendes entgegnen:
Parachute use to prevent death and major trauma related to gravitational challenge: systematic review of randomised controlled trials
http://bmj.bmjjournals.com/cgi/content/ ... /7429/1459
Abstract

Objectives: To determine whether parachutes are effective in preventing major trauma related to gravitational challenge.

Design: Systematic review of randomised controlled trials.

Data sources: Medline, Web of Science, Embase, and the Cochrane Library databases; appropriate internet sites and citation lists.

Study selection: Studies showing the effects of using a parachute during free fall.

Main outcome measure: Death or major trauma, defined as an injury severity score > 15.

Results: We were unable to identify any randomised controlled trials of parachute intervention.

Conclusions: As with many interventions intended to prevent ill health, the effectiveness of parachutes has not been subjected to rigorous evaluation by using randomised controlled trials. Advocates of evidence based medicine have criticised the adoption of interventions evaluated by using only observational data. We think that everyone might benefit if the most radical protagonists of evidence based medicine organised and participated in a double blind, randomised, placebo controlled, crossover trial of the parachute.
Fazit: Es gibt auch keinen experimentell-wissenschaftlichen Beweis für den Überlebensvorteil des Einsatzes von Fallschirmen... ;)

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bierträgerin
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Beitrag von bierträgerin » Fr Jun 24, 2005 8:29 pm

wissts ihr was...wie kann man nur zum thema gott so viel schreiben..

oder mal allgemein zur religion, ich mag sie nicht, ich glaub nicht dran aber mir gefallen die kirchen in der bauart und aus! ich hab nicht mehr zusagen..keinen meterbeitrag, da kommt man ja net mim lesen nach, heast... ;)

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Beitrag von Grent » Fr Jun 24, 2005 8:36 pm

Bist noch jung. ;)
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Beitrag von bierträgerin » Sa Jun 25, 2005 12:03 am

ja aber nimma lang! :D außerdem konnte ich ja heraushören das du grad nicht begeistert bist von der kath. kirche.

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