gerade fuer alleinerziehende studierende muetter gibt es neben der normalen studienbeihilfe die sog. studienunterstuetzung, die extra dafuer eingerichtet worden ist, um haertefaelle zusaetzlich abzufedern, und um jenen studierenden, die gerade nicht mehr als sozial beduerftig eingestuft werden, auch einen finanziellen zuschuss zukommen zu lassen.
du machst hier den einwand, dass es betteln gleichkaeme, wenn man um beihilfe ansuchen muss, ein mindestmasz an buerokratie ist aber unvermeidbar, wenn man missbrauch verhindern will. auszerdem frage ich mich dann schon, was man eigtl. will: wenn man sich zu gut dafuer ist, sich vom staat unter die arme greifen zu lassen, dann soll man es bleiben lassen.
@intruder:
da stimm ich dir zu, dass das system hier verbesserungswuerdig ist. ich glaube aber nicht, dass das als absichtliche schikane einer boeswilligen regierung gedacht war, sondern auf verwaltungstechnischen schwierigkeiten beruht. wenn ich richtig informiert bin, werden die studiengebuehren naemlich von den unis eingehoben, die studienbeihilfen aber von staatlicher stelle aus (studienbeihilfenbehoerde) ausbezahlt.Außerdem find ich es eine Frechheit, dass das Geld im Voraus einzuzahlen ist, obwohl Bedürftigkeit bescheinigt wurde. Nicht jeder kann einfach einmal für ein paar Monate 400 Euro vorstrecken.
die unis waren auch schon '99 ziemlich mies beinander, die hauptuni vielerorts ueberlaufen mit ewig langen warteschlangen bei den inskriptionsstellen, nur haben halt die professoren von der anglizistik, germanistik und publizistik damals noch nicht so ein tamtam gemacht. ich geb dir aber recht, dass sich die situation erst jetzt zu verbessern beginnt (+20% mehr budget fuer die unis naechstes jahr + 500mio. fuer bau und sanierung als externer sonderposten!)Das Problem dabei ist die professionelle Aushungerung der Unis, die die rechte Regierung in den letzten Jahren durchgezogen hat. Bei bestimmten Studienrichtungen sind die Unis einfach nicht mehr in der Lage, die erhöhte Nachfrage zu befriedigen.
das darf dann aber imho kein selbstzweck werden. ich hab immer den eindruck, dass sich die gruenen mit dieser forderung speziell auf die "orchideenfaecher" beziehen. 1000 neograetzisten und numismatiker mehr pro jahr (ueberspitzt formuliert) fuehren aber hoechstwahrscheinlich nur zu einer erhoehung der quote arbeitssuchender akademiker. wobei ich prinzipiell nichts gegen geisteswissenschaftliche studienrichtungen mit geringem wirtschaftlichem nutzen habe, ich halte sie im gegenteil fuer absoult unerlaesslich! allerdings sollten das nur leute wie zb der grent studieren, die sich 1) absolut dafuer begeistern koennen und 2) auch schon ungefaehr wissen, was sie dann spaeter damit machen wollen, und nicht diejenigen, die nur deshalb studieren, "weil ich mir halt dacht hab, dass psychologie oder so vlt ganz nett sein koennt". und pensionisten, die als hobby geschichte und philosophie studieren, sollen imho dafuer ein bisschen etwas zahlen.Genauso wie es sein sollte: Erhöhung der Akademikerrate.
zu den studiengebuehren im allgemeinen: ich halte sie vor allem deswegen fuer sinnvoll, weil man effizienter studiert, wenn man unter leichtem finanziellem druck steht. wenn ich anschau, wie der jesuz auf einmal anzahrt hat, nur damit er weiter familienbeihilfe bekommt, ist er fuer mich das beste bsp dafuer.